Wir
begleiten
unterstützen
betreuen
Menschen
mit erworbenen Hirnschäden
In Wohngruppen & Einzelassistenzen

Jane, Klientin in einer Wohngruppe
Als junge Jurastudentin befand sich Jane gerade für ihr Erasmus-Semester in Birmingham, als ihr ein Hirntumor diagnostiziert wurde. Seit der Operation zur Entfernung des Tumors ist sie im Alltag auf Assistenz angewiesen, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht vielbeschäftigt ist: Dreimal die Woche arbeitet sie bei GutLeben und geht in ihrer Freizeit verschiedenen Hobbys nach. Im Grünen sein, Malen, Rätseln, Gedichte schreiben, Fotos machen – Jane ist eine durch und durch kreative Person.
Nach einer Hirnschädigung
Nach einem schweren Schädelhirntrauma (SHT), Aneurysma, Schlaganfall oder einer Tumorerkrankung ist oft nichts mehr, wie es vorher war. Das stellt nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Angehörigen vor eine enorme Herausforderung.
In manchen Fällen können Betroffene im Laufe ihres Rehabilitationsprozesses schon nach kurzer Zeit Schritte der Verselbstständigung gehen. Bei Vielen ist dieser Schritt, aufgrund der Folgeschäden, jedoch nicht oder nur teilweise möglich.
In solchen Fällen bieten wir gezielte Unterstützung. Mit unserem Betreuungskonzept sind wir in der Lage, den gesamten Verselbstständigungsprozess von Menschen mit erworbener Hirnschädigung zu begleiten. So schließen wir die Lücke zwischen Rehabilitation und Rückkehr in den Alltag.

Wohngruppen
Betroffene empfinden es oft als hilfreich, mit anderen Menschen in ähnlichen Lebenssituationen zusammenzutreffen. Unsere Wohngruppen bieten dafür den entsprechenden Freiraum – ein Zuhause ohne Heimcharakter.
Im Streben nach größtmöglicher Selbstständigkeit finden die Bewohner eine wesentliche Gemeinsamkeit. Nach dem Leitgedanken „So viel Unterstützung wie nötig, so wenig wie möglich“, fördern wir die Selbstständigkeit unserer Klienten, sind jedoch jederzeit bereit, bei Bedarf assistierend einzugreifen.
- Wohngruppen für zwei bis acht Personen
- Betreuungsschlüssel zwischen 1:1 und 1:6
- Rund-um-die-Uhr-Betreuung
Einzelassistenzen
Einzelassistenzen bieten unseren Klienten die Möglichkeit, im eigenen Wohnumfeld oder zu Hause bei ihren Angehörigen betreut zu werden.
Unser Ziel ist es, je nach Bedarf und Symptomatik eine Wohnsituation zu schaffen, die den besonderen Anforderungen unserer Klienten Rechnung trägt. Sollten sich diese Anforderungen verändern, ist es möglich, das Betreuungs- und Therapieangebot entsprechend anzupassen. Konkret kann das heißen, dass gemeinsam nach einem passenderen Wohnumfeld (einer neuen Wohnung oder Wohngruppe) gesucht wird.
- weitestgehend unabhängig
- Möglichkeit zur Teilnahme an Gemeinschaftsaktivitäten
- enge Anbindung ans familiäre Umfeld
Neuanfang wagen
Die Neuausrichtung des Lebensentwurfs nach einer erworbenen Hirnschädigung ist für alle Betroffenen ein meist „schmerzlicher“, aber überaus notwendiger Prozess, um
- das Selbstwertgefühl des Betroffenen wieder zu stärken und aufzubauen.
- eine ständige Überforderung zu vermeiden (des Betroffenen und aller Angehörigen).
Sowohl in Wohngruppen als auch Einzelassistenzen werden Betroffene dabei von unserem interdisziplinären Fachteam aus Therapeuten, Psychologen, Sozialarbeitern und Pflegefachkräften begleitet.
Neben dem Selbstständigkeitstraining im Alltag (Struktur, Aufgabenbewältigung, soziale Teilhabe) umfasst unser Ansatz zudem den Aufbau eines unterstützenden Helfernetzwerkes sowie die gezielte Vermittlung zu externen Therapieangeboten.

Patrick, Klient in Einzelassistenz
Nach einem Skiunfall vor 13 Jahren lebte der leidenschaftliche Koch, Familienmensch und frühere Weltenbummler für einige Jahre in unserer Verselbstständigungswohngruppe und konnte seither viel Selbstständigkeit zurück erlangen. So arbeitet er schon länger im inklusiven Café Lloyds und hat nun auch den Schritt gewagt, in eine eigne Wohnung zu ziehen.
„Ich habe Glück gehabt! Und bin auch stolz, mittlerweile wieder so fit zu sein, dass ich vielleicht auch mal wieder Ski fahren kann.“
FAQ
Sind schwere Schädelhirntraumata (SHT) heilbar?
Diese Frage muss mit „Nein“ beantwortet werden. Die Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas sind aber in jedem Fall behandelbar. Ort und Schwere der Hirnschädigung sind entscheidend dafür, welche Funktionen wieder (teilweise) hergestellt werden können und welche nicht.
In manchen Fällen schwerer Schädigung fokussiert sich die Behandlung und Betreuung deshalb besonders auf Lebensqualität und den Umgang mit Symptomen.
In vielen Fällen werden zudem die kognitiven Folgen unterschätzt oder auch ganz übersehen, gehören jedoch zum typischen Erkrankungsbild:
- neue, bisher unbekannte Wesen Züge können auftreten (z.Bsp. Impulsives, aufbrausendes Verhalten)
- alte, bekannte Wesenszüge können verstärkt werden (z.Bsp. eine allgemeine Vorsicht, die zu Panik wird)
- die Fähigkeit zu erkennen, wie sich die eigene Situation verändert hat, ist oftmals nicht gegeben ( = fehlende Krankheitseinsicht)
Wie ist der Betreuungsschlüssel?
In unseren Wohngruppen variiert der Betreuungsschlüssel je Bedarf, Tageszeit und Aktivität zwischen 1:1 und 1:6.
Zusätzlich bieten wir auch Einzelassistenzen an, die stundenweise in 1:1 Betreuung erfolgen, um gezielt auf alltägliche Anforderungen und akute Unterstützungsbedarfe des Klienten eingehen zu können.
Gibt es eine Kostenübernahme für gesetzlich Krankenversicherte?
Es spielt keine Rolle, wie unsere Klienten krankenversichert sind.
Bei Hirnschädigungen, die aus einem Arbeitsunfall resultieren, sind Berufsgenossenschaften die Kostenträger.
Handelt es sich um einen Unfall oder anderes Ereignis im privaten Umfeld, erfolgt die Kostenübernahme je nach Einzelfall durch private Unfall- oder Haftpflichtversicherungen oder durch kommunale Sozialträger.
Wird auch eine ambulante Betreuung angeboten?
Das psychosoziale Betreuungszentrum bietet ausschließlich ambulante Betreuung an.
Dazu zählen die Betreuung in Wohngruppen ebenso wie die Betreuung im privaten Wohnumfeld in Form von Einzelassistenzen in und um Dresden.
Wird die berufliche Rehabilitation nach einem Unfall betreut?
Wir unterstützen unsere Klienten im Rahmen der sozialen und beruflichen Teilhabe. Wir suchen gemeinsam nach Möglichkeiten für sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten und nutzen dafür auch unser Netz an Kooperationspartnern wie die Gut Leben GmbH.
Für die berufliche Rehabilitation, die eine Rückkehr ins Berufsleben zum Ziel hat, sind wir im Kontakt mit entsprechenden Anbietern, wie dem BFW Dresden.
Welche Rolle spielen die Angehörigen?
Familiäre Beziehungen sind essenziell für die persönliche Entwicklung unserer Klient*innen. Angehörige hirnverletzter Menschen stehen jedoch oft vor großen Herausforderungen im Umgang mit psychischen Veränderungen, kognitiven Einschränkungen und Funktionsstörungen. Und Unsicherheiten über die Fähigkeiten der Betroffenen können zudem zu unrealistischen Erwartungen und belastenden Konflikten führen.
Da es schwerfällt, zugleich eine liebende und eine betreuende Rolle auszufüllen, binden wir Angehörige nach Möglichkeit in die therapeutische Arbeit mit ein.
Unser Ziel ist es, allen Angehörigen:
- zu helfen, den Grad zwischen notwendiger und überflüssiger Hilfestellung besser einschätzen zu können
- ein besseres Verständnis für den medizinischen Hintergrund und die individuelle Störungsspezifik zu ermöglichen
- je nach Bedarf beratende Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten